Kurt Bludau *1940-1995

Kurt Bludau, geboren am 01.01.1940 in Lagow, Preussen (heute Łagów in Polen, 60km von Frankfurt – Oder), lebte bis zum 15.07.1995 in Berlin.

Kindheit

Als jüngstes Kind mit 3 weiteren Brüdern kam Kurt Bludau in einer bäuerlichen Umgebung kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges zur Welt. Seine Mutter, Marta Kraus, hatte eine beachtlich schwere Bürde zu tragen, denn von seinem Vater konnte die Familie nach der Einberufung keine Hilfe mehr bekommen. Es ist jedoch nur wenig bekannt.

Die Mutter zog die vier Kinder zusammen mit der Tante während der Vertreibung aus dem heutigen Polen auf. In den schweren Zeiten erkrankte der Bruder von Kurt (Christian) in den ersten 3 Lebensjahren tödlich an Typhus und es blieben noch Jürgen und der älteste Bruder Horst übrig.

Schließlich gelang es ihnen sich nach dem Krieg in Hof (Bayern) bei Verwandten anzusiedeln und Hilfe zu bekommen. Aus seiner relativ unbeschwerten Kindheit berichtete mir mein Vater über zahlreiche Erlebnisse mit seinen Freunden, von denen mir nur ein Name im Gedächnis blieb. Otto Prell, ein Ungare aus einer gepflegten bäuerlichen Familie, war einer seiner engsten Freunde. 

Jugend

Kurt ging bis zur 8. Klasse in eine Dorfschule, wo seine zeichnerischen Fähigkeiten erkannt wurden und er im Anschluss eine Ausbildung zum Porzellanmaler in Moschendorf absolvierte. Im ersten Jahr als Geselle wurde Kurt einberufen und absolvierte seine Wehrpflicht, bei der er es bis zum Unteroffizier brachte. Als talentierter und besonnener Personenkraftfahrer hatte Kurt eine kurze Karriere im Truppentransportwesen.

Während seines Urlaubs lernte Kurt seine zukünftige Frau Renate durch seine Cousine Marlies kennen. Sie gab ihm ein Bild von ihrer Freundin, woraufhin Kurt begeistert mit Briefen um ein Kennenlernen warb. Sie trafen sich zu ersten Mal in Berlin nahe Bahnhof Zoo in der Kantstraße und beide fanden schnell zueinander.

Erwachsen

Kurt beendete seine Karriere bei der Bundeswehr und vesuchte mit Renate in Hof Fuß zu fassen. Als Porzellanmaler gab es seit der Nachkriegszeit kaum Arbeitsangebote für kunstvolle Stücke. Es war nur noch die schlichte Massenproduktion gefragt. Er nahm daher eine Stelle als Auslieferungsfahrer für Lebensmittel an, doch dies brachte leider nicht den gewünschten Erfolg.

Am 16. Januar 1964 brachte Renate den ersten Sohn (Uwe) zur Welt und damit Kurt seine Familie aufbauen konnte, musste er eine bessere Arbeit annehmen. Jedoch nicht mehr in Hof. 1965 zog die kleine Familie mit seinem schäbigen Lloyd nach Berlin in die Kreuzberger Wrangelstraße und sie wohnten zunächst bei den Eltern von Renate (August und Anna Jedamski, geb. Pschak). Kurt fand schnell eine Beschäftigung als Auslieferungsfahrer für Lebensmittel in Berlin, doch kurze Zeit später begann er seine Karriere als Bauwerker bei der Firma Wenzel KG. Hier arbeitete er 30 Jahre bis zum Schluss als leitender Baupolier und vertretender Bauführer.

1967 zog die kleine Familie eine Straße weiter in eine eigene Wohnung in die Muskauer Straße. Hier kam dann der 2. Sohn André hinzu. 1973 zog die 4-köpfige Familie nach Berlin Charlottenburg in die Gervinusstraße in eine größere Wohnung.

  • Hobbies

    Seine Leidenschaft in der Musik galt dem Spielen verschiedener Instrumente wie Gitarre, Keyboard, Akkordeon und Ballaleika. Seine Lieblingskünstler waren die „Los Paraguayos“.

    Sein Talent zu zeichnen und zu malen setzte Kurt an jedem Urlaubsort ein. Mit Tusche, Kreide, Pastellmalerei oder auch nur mal schnell mit dem Kugelschreiber. Seine Werke waren stets beeindruckend und lagern bis heute bei seinem ältesten Sohn. Auch an Schnitzerein fand er seine Freude.

  • Reisen und Urlaub

    Als großer Naturliebhaber bereiste er die Länder Österreich, Norwegen, Schweden und Dänemark mehrmals mit der gesamten Familie, aber auch nur zu Zweit mit Renate.

    In Österreich besuchte er mit seiner Familie die Orte Flachau, Kitzbühl, Gmünd, Malta, Salzburg, Innsbruck und viele Städte dazwischen in Bauernhöfen und Pensionen. Hier wurde viel gewandert, an Flüssen gecampt und in gediegenen Restaurants gespeist.

    Norwegen, Schweden und Dänemark bereiste er mit dem PKW und Wohnmobil. Hier schrieb er über die Natur, das Erlebte und paddelte leidenschaftlich mit seinem Boot auf den Bergseen und Fjorden Norwegens. Seine Reisen gingen in Norwegen mit dem Wohnmobil bis rauf zum Nordkap.

  • Handwerk
    Kurt war in jeder Hinsicht ein geschickter Handwerker. Alles, was er sich vornahm, konnte Kurt in exzellenter Weise professionell durchführen.